November 2010
Das Leben
Fortsetzung vom Monatsgedanken Oktober
Lehrer machen das Gleiche. Das Leben fließt durch sie hindurch und erreicht die Kinder auch auf eine besondere Weise. Sie sehen, diese Kinder gehören weder ihren Eltern noch den Lehrern, sondern dem Leben. Was immer sie vermitteln, dient dem Leben, das diese Kinder weitergeben. Auf einmal sind wir alle im gleichen großen Strom des Lebens, werden von ihm getragen, paddeln ein bisschen für uns selbst, aber es ist nicht so bedeutsam. So fließt das Leben weiter.
In unserer Arbeit als Lehrer, Erzieher, Helfer, Psychotherapeuten, wie auch immer, können wir uns auf diesen Strom verlassen. Gleichzeitig können wir noch über das Nahe hinausgehen in eine geistige Dimension und kommen in Verbindung mit dem Ursprung des Lebens, mit dem Urgrund. Dort erscheint auf einmal alles noch einmal anders. Auf einmal wirkt in alle, was wir sehen, sei es gut oder schlimm, so oder so, eine höhere Kraft. Mit ihr verbunden schauen wir auf alles, wie es ist, gelassen und mit äußerster Ehrfurcht. Erst wenn wir dies erreicht haben, sind wir ohne Sorgen, ohne Absicht, mit allem verbunden und dennoch im Innersten frei.
Auszug aus dem Buch: Bert Hellinger Liebes - Geschichten